Bau der Europastele, Tag 5
16.01.2015
Schauplatzwechsel auch am gestrigen Abend. Wir schlugen unser Lager diesmal an einem mal mehr, mal weniger lodernden Feuer auf. In Survivalkreisen, denen wir uns inzwischen zugehörig fühlen: Lagerfeuer genannt. Einem Heuschreckenschwarm gleich fielen wir über die leckere Gulaschsuppe her, die der Lebensgefährte von Frau Engel eigens für uns bereitet hatte. Sie wärmte uns wunderbar wohlig von innen, wie die kuschligen Decken es von außen taten.
Unglaublich, wie hungrig eine überdimensionierte Portion Sauerstoffmacht, von der wir alle in den zurückliegenden Tagen so reichlich probieren konnten. So war „nach der Suppe“ eben auch „vor der Suppe“ … und das eine oder andere Gummibärchen oder Schokoküsschen passte tatsächlich noch in unsere gut gefüllten Leiber.
Unsere Plaudereien am Feuer rankten sich zunächst um kleine Verletzungen und den sich ankündigenden Schnupfen, die wir uns zuzogen, als wir uns den mächtig gefährlichen Maschinen stellten und der unbarmherzigen Witterung trotzten.
Der Sieger um den Preis „Größtes Schlafdefizit“ konnte nicht eindeutig ermittelt werden, da Oli seine Angaben nicht einbrachte. Er schlief.
Ohne Bildungsangebote lief auch dieser Abend nicht ab.
Noch vor dem großen Schlemmen und Kuscheln gestattete uns Verena Siol – freischaffende Keramikerin – eine Werkstattbesichtigung und beantwortete unsere Fragen zum Rakubrand, in dem Sie sich spezialisiert hat. Zu fortgeschrittener Stunde entfalteten sich Diskussionsrunden zu den großen Fragen, die das Leben an uns stellt. Hierbei war uns Frau Engels Lebensgefährte, der Theologe ist, ein immer wieder herausfordernder Gesprächspartner. Er fand es spannend mit uns „rumzuphilosophieren“ – oder heißt das dann „rumzutheologisieren“?
Brake:
7 Uhr irgendwas … Wecker klingeln … Wecker werden ignoriert … etwas später: gaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz vorsichtig aus dem Bett abrollen … Was ist heute für ein Tag? …
„Raustreten! Flex fassen! An die Maschinen, den Ofen, den Grill! … Äh? Abreisetag! Schon. Schade!? … Blick nach draußen: Es regnet mal nicht. … Ist das ein Zeichen? … Mag uns Oranienburg nicht, das uns jetzt so frech-sonnig ins Gesicht grinst? … Jetzt nur nicht hektisch werden – Frau Patz ist ja auch noch nicht da. … Ob der Artikel über unser Projekt schon in der MAZ Oranienburg steht? … Nö! … Statt Zeitung Ü-Ei als Entschädigung. … Neles Wal will einfach nicht, wie er soll. … Ist das auch ein Zeichen? … Noch einmal winken, dann: Aufbruch nach Brandenburg.
i.A. B. Engel
Nachtrag in semieigener Sache:
10Uhr irgendwas … nun sind sie fort.
Oli Der lautlose Ninja – Zur rechten Zeit am rechten Ort
Flo Der das Feuer bringt: Prometheus
Tim Der mit den Galoschen tanzt und dabei Rauchzeichen gibt
Michi Die Chefstrategin mit dem Blick fürs Ganze
Nati Die furchtlose Rebellin im Kampf für freie Interessenbekundung
Vivi Die Hüterin der Glut und neugierig-mutige Erkunderin
Nele Die Chefredakteurin mit dem Faible für kernige Storys
Kotl Die Pionierin der Bewegung: Frauen an die Maschinen
Denise Die Filmfrau mit dem nötigen Abstand um alles auf dem Schirm zu haben
Laura Die Chefköchin der Boulettenschmiede mit dem Gespür für Nuancen
Schmiti Die Koordinatorin bei „Jugend forscht“ mit dem Sinn für Zusammenhänge
Jeder Einzelne hat seine Rolle in der Gruppe gefunden und gehalten. Nur so konnten die gemeinsamen Tage und das Projekt – unabhängig vom Arbeitsstand – gelingen.
Hochachtung!
Als Gemeinschaft, die ihr wart und seid habt Ihr mit dem was und wie Ihr es tatet bei all den Menschen, die Euch begegneten, einen nachhaltig positiven Eindruck hinterlassen.
Olaf Hannemann, das Team der Jugendherberge und deren Gäste, Frau Bergt von der MAZ Oranienburg, Verena Siol und Axel Wiesbrock habt Ihr beeindruckt.
Deren Bitte dies offiziell weiterzugebenkomme ich gerne nach.
Ihr könnt stolz auf Euch sein.
Ich bin es.
B. Engel